Orgeln

Konzertkirche St. Marien Neubrandenburg

Konzertkirche Neubrandenburg - Prospektansicht der Orgel - Weitwinkelaufnahme

Projektart:

#Kirchenorgel #Konzertorgel #Neubau #Orgeln

Restaurierung und Rückführung der Wagner Orgel von 1739 in Schönwalde Glien

Zwei Werkstätten - eine Vision

Der Auftrag zum Bau der neuen Konzertorgel erging an die beiden Werkstätten Karl Schuke Berliner Orgelbau und Johannes Klais Bonn. Die Entscheidung für eine Zusammenarbeit wurde getroffen, weil beide Werkstätten sich intensiv mit dem Thema Konzertorgel im Konzertsaal beschäftigt haben. Das Ziel ist die Entwicklung eines Instruments für die Konzertkirche in Neubrandenburg, das die umfassenden und sich gegenseitig ergänzenden Erfahrungen beider Werkstätten in sich vereint.

Der Baustellenvorhang wurde abgenommen, damit ist der Blick auf die Orgel und die Baustelle frei
Geschäftsführer Martin Schwarz erklärt Günther Weber die Funktion einer Zungenpfeife

Der Unternehmer und Spender Günther Weber

Günther Weber gründete 1981 im mittelhessischen Breidenbach sein Unternehmen Weber Fleischereitechnik GmbH – heute: Weber Maschinenbau GmbH. Weber Maschinenbau ist Weltmarktführer in der Produktion von Slicern (Hochleistungs-Schneidemaschinen) für die lebensmittelverarbeitende Industrie und beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter weltweit.

Mit der deutschen Wiedervereinigung weitete Günther Weber seine
Produktionsstätten in den Nordosten Deutschlands aus. Er baute 1999 ein Werk in Neubrandenburg, sechs Jahre später ein zweites im
benachbarten Groß Nemerow. Für Günther Weber haben sich Neubrandenburg und Groß Nemerow inzwischen zu seiner zweiten
Heimat entwickelt.

„Es ist mir eine Herzenssache, der Gesellschaft etwas von unserem Erfolg zurück zu geben“, erklärt Günther Weber. Wie er diesen Grundsatz in die Praxis umsetzt, zeigt er jetzt in Neubrandenburg. Im Sommer 2015 besuchte Günther Weber ein Konzert in der Kirche und entschloss sich anschließend, zwei Millionen Euro für den Bau einer neuen Konzertorgel zu spenden. Die Orgel soll zum 70. Geburtstag des Unternehmers im Juli 2017 eingeweiht werden.

Das Konzept

Statische Vorgaben im Raum forderten und förderten einen kreativen Umgang mit den möglichen Ressourcen. So basiert das Konzept der Orgel im Kern auf zwei ungewöhnlich vollständig ausgestatteten Manualwerken. Dieses Instrument ist dem Orchester in allen Situationen ein gleichwertiger Partner. Diese Konzept wird ergänzt um eine Palette von zwölf weiteren Klangfarben, die das Klangbild farblich erweitern.

Diese Klangfarben stehen in unterschiedlichen Tonhöhen zur Verfügung.
Um die musikalischen Möglichkeiten dieser Klangkonzeption zur Gänze
ausschöpfen zu können, wurden beide Spieltische mit jeweils vier Manualklaviaturen ausgestattet. Eine Aufteilung der zusätzlichen Klangfarben in erster Linie auf diese beiden weiteren Manuale in Anlehnung an tradierte Konzepte ermöglicht ein gewohnt komfortables Handling.

Das Konzept wurde erarbeitet in Zusammenarbeit mit der lettischen
Konzertorganistin Iveta Apkalna und dem Berliner Orgelsachverständigen
Michael Bernecker.

Prospektentwurf der Firmen Johannes Klais Bonn und Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt , Neubrandenburg, Mecklenburg Vorpommern, Deutschland
Spieltischentwurf der Firmen Johannes Klais Bonn und Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt , Neubrandenburg, Mecklenburg Vorpommern, Deutschland
Pfeifen im Schwellwerk warten auf ihre Intonation

Die Orgel in Zahlen

  • 70 Register (einzeln wählbare Klangfarben)
  • zwei Spieltische mit jeweils vier Manualen (Tastenreihen für die
    Hände), einer an die Orgel angebaut, der andere fahrbar auf der
    Orchesterbühne
  • 2.852 Pfeifen, davon 351 aus Holz und 2.501 aus unterschiedlichen
    Zinn-Legierungen
  • längste Pfeife: ca. 6 Meter Länge, erzeugt einen Ton mit 16 Schwingungen pro Sekunde; da die untere Hörschwelle bei
    ungefähr 20 Schwingungen liegt, kann man diese Töne mehr fühlen als hören
  • kleinste Pfeife: ca. 11 Millimeter Länge, erzeugt einen Ton mit 15.600 Schwingungen pro Sekunde; diese Frequenz liegt dicht an der oberen Hörgrenze
  • Breite der Orgel: 8m
  • Höhe der Orgel: 12m
  • Tiefe hinter den sichtbaren Frontpfeifen (Prospekt):3,3m
  • Gewicht: ca. 21 Tonnen